Wohin mit Blumenbachs Erbe? – Verhandlungen zum Göttinger Umgang mit dem “Vater der Anthropologie”

Wir haben eine Debatte über den Umgang mit Blumenbachs Erbe in Göttingen angestoßen und haben die Podiumsdiskussion “Wohin mit Blumenbachs Erbe? – Verhandlungen zum Göttinger Umgang mit dem ‘Vater der Anthropologie'” organisiert.Auf dem Podium saßen Malin Wilckens (Historikerin), Sven Bradler und Christoph Bleidorn (Blumenbach-Insitut für Zoologie und Anthropologie), Thiago Pinto Barbosa (Kulturanthropologe), Gerhard Lauer (Blumenbach Online), Tahir Della (Initiative Schwarze Deutsche). Moderiert wurde die Veranstaltung von Johanna Strunge (Forschungskolleg „Wissen | Ausstellen”). Anschließend an die Diskussion gab es eine Fragerunde. Im Jahr 2005 wurde in Göttingen das Zoologische Institut nach Johann Friedrich Blumenbach benannt. Letztes Jahr wurde im Zuge der BLM Proteste die Büste Blumenbachs der Universität umgestürzt. Wir, die Basisgruppe Umweltwissenschaften, haben gefordert, den Institutsnamen zu streichen, denn Blumenbachs Werk diente als wissenschaftliche Legitimation für rassistische Ideologien, die noch heute wirken. Gleichzeitig verteidigen ihn andere als den ersten “wissenschaftlichen Antirassisten”, da er sich für einen gemeinsamen Ursprung aller Menschen ausgesprochen hat, und schätzen ihn aufgrund seiner Beträge zur Wissenschaft. Was steht hinter den gegensätzlichen Bewertungen?